Zur selben Zeit stolperte ich über eine beeindruckende Doku zum Thema Fisch- und Pflanzenzucht im urbanen Raum. Ein amerikanischer Biologie-Professor züchtet in einem Hochhaus Speisefische, Gemüse und Kräuter mit Hilfe eines Aquaponik-Systems. Beides wird im angeschlossenen Restaurant verkocht und den Gästen frisch serviert.

Ein genial einfacher Ansatz

Lebensmittel direkt vor Ort zu produzieren anstatt sie kreuz und quer über den Globus zu transportieren. Darin steckt erhebliches Potenzial, um den Ausstoß des Klimakillers CO₂ zu reduzieren. Zum Klima-Thema gehören noch jede Menge weitere ineinander verwobene große Herausforderungen unserer Zeit. Die Idee der Produktion von Lebensmittel vor Ort weitergedacht könnte einen Ansatz bieten, Lösungen für einige dieser großen Themen aufzuzeigen. Weitgehend autark, ressourcenschonend und chemiefrei angebautes Gemüse kombiniert mit eigener Fischzucht, das faszinierte mich. Die Flexibilität und gleichzeitig technische Einfachheit des Aquaponik-Systems steigerten meine Begeisterung, je mehr ich mich damit beschäftigte. Es war an der Zeit, das angesammelte Basiswissen anzuwenden.

An die Arbeit

Mein erstes Projekt war eine freistehende Garage, die kurzerhand zu einem Glashaus mit Aquaponik-System umfunktioniert wurde. Aus dieser „Spielwiese“ schöpfe ich seit einigen Jahren – nebst Speisefischen und Gemüsen – praktisches Wissen und Inspiration. Rückschläge und Erfolge sind die beiden Seiten der Medaille, die ich mir als Basisschatz an Wissen über das Aquaponik-System aneignen konnte.

Vitalion ist aus dieser Inspirationsquelle erwachsen, und die nächste Stufe nimmt bereits Gestalt an: ein weitgehend autarkes System mit dem erklärten Ziel, möglichst klimaunabhängig einer kleinen Gemeinschaft die Möglichkeit zu eröffnen, Fisch, Gemüse und Kräuter auch unter widrigen Verhältnissen anzubauen, die Früchte selbst zu konsumieren oder damit Handel zu treiben.